Diese Woche glich einem Betriebsausflug, da wir mit fünf Wagen in Nules zum Fliesensammeln eingeteilt waren. Gewöhnlich ist unsere Firma mit etwa 15 Lastzügen wöchentlich in Spanien vertreten, aber das sich mehrere zeitgleich dort treffen können, ist in den letzten Monaten eher selten geworden. Daher ergab sich dieses Mal schon am Mittwochabend ein gemütliches Zusammensein in "dem" spanischen Restaurant vor Ort und dementsprechend spät ist es dann auch wieder mal geworden. Ich hatte am nächsten Tag in Santa Margarida noch zu komplettieren, so dass ich etwas früher los musste - (logisch: wer spät aufhört darf auch früher anfangen...) Hab da mal gleich ein "Beweisfoto" von der noch schlafenden Crew geknipst...;-) Nein, wollte nur den Sonnenaufgang festhalten, Männer - und auch Frauen, denn Käpt'n Pauli hatte die Woche seine Sandra mit dabei, Bertl seinen Sohnemann Philipp und V8 Hampi und Tom machten die Runde komplett !
Jedesmal staune ich auf's Neue, was für technische Finessen diese meine kleine Kamera beinhaltet. Ausser 5-fach Zoom verfügt das Teil noch über eine Makroeinstellung, die ich während einer Wartezeit sogleich ausprobieren musste. Gesehen und geknipst an einer Bürohauswand...
Bei den Sammeltouren ergeben sich immer wieder Wartezeiten. Allein schon die Fertigstellung der Zollrechnungen erfordert manchesmal schon sehr viel Geduld. Ebenso von der Anmeldung bis man überhaupt ins Werk fahren darf kann sich schon mal hinziehen. Während ich also mal wieder in der Sonne sass und mich in Geduld übte, hörte ich plötzlich ein Geräusch, dessen Ursache meine Neugierde weckte. Also, um den in Wartespur geparkten Volvo herum und was ich da sah, verschlug mir nun echt die Sprache....
Am Donnerstagnachmittag um 15h kam ich endlich nach knapp 4 geschlagenen Stunden aus dem Werk in Santa Margarida heraus. 25,5 Tonnen Fliesen - das reicht. War grad auf der Bahn Richtung La Jonquera, da erfuhr ich, dass die Herren vom Zoll wieder mal eine Revision durchführen wollten. Super ! Gute 2,5 Stunden Fahrt und der Zoll macht um 18h dicht. Jetzt wird vielleicht der eine oder andere sagen, na ja, Freitag wäre ja auch noch ein Tag - richtig - Freitag war in Frankreich allerdings Feiertag und somit ab Donnerstagabend 22h Fahrverbot. Somit also Attacke zur Grenze, ohne Tankstop direkt vor dem Büro des Agenten raus, 17.25h ins Büro - wie, wo, was - wieder zum Trailer, bestimmte Palette gesucht und gefunden - von einem Karton das geforderte Etikett herausgetrennt und mit einer Fliese unterm Arm wieder rauf ins Büro und innerhalb von 20 Minuten hiess es: Bon Viaje ! Megastress...! Anschliessend zurück zum tanken und mittlerweile waren die anderen auch angekommen. Betreffend der Präsenzzeiten entschieden wir uns bis nach Sete zum Routier zu fahren ,um dort den Feiertag zu verbringen.
Während des Essens erfuhren wir, dass der Laden am morgigen Feiertag eigentlich geschlossen sei - doch das Inhaberpaar Jacques und Natalie änderten für uns kurzer Hand ihre eigenen Pläne. Das war wirklich ein unglaublicher Service und wir können nur laut und deutlich "Merci beaucoup" sagen !!!Jacques & Natalie vom Routier "Le 7/Sete"
Am Freitagmorgen öffneten sie extra für uns, damit wir frühstücken und duschen konnten. Da der Koch frei hatte, fuhren sie uns am Mittag mit ihren Fahrzeugen zu einem nahegelegenen Restaurant und übernahmen sogar die Getränke für uns. Unglaublich ! Somit brauchten wir nur 10.- Euro für's Essen zu zahlen.
Anschliessend sollten wir doch den Nachmittag mit ihnen in Montbazin verbringen. Also, alle wieder in die Wagen und in dem kleinen Ort fand das diesjährige Stiertreiben statt - allerdings waren die Dorfbewohner die "Toreros" in der Arena !
Anschliessend sollten wir doch den Nachmittag mit ihnen in Montbazin verbringen. Also, alle wieder in die Wagen und in dem kleinen Ort fand das diesjährige Stiertreiben statt - allerdings waren die Dorfbewohner die "Toreros" in der Arena !
Nach diesem ungewöhnlichen Spektakel ging es zurück zum Routier. Alle wollten wir noch 1-2 Stunden schlafen, doch bei der Hitze schier unmöglich. Paulie, Sandra und ich blieben den restlichen Abend bei den Wagen, während die anderen nochmal dasselbe Menue sich zur Gemüte führten - inklusive die Hin- und Rückfahrt durch Natalie & Jacques. So einen Service muss man, glaube ich, lange suchen ! Nochmals Merci nach Sete für diesen wunderschönen Tag !
Um 22h gab es für alle nochmals Kaffee und dann ging es via Grenoble nach Haus. Heute um 10h war dann Feierabend - mit roten Augen ! Das ist leider die Kehrseite der Gesetzgebung: einerseits ein verhängtes Fahrverbot bis 22h, am Wochenende soll man 45 Stunden Ruhezeit reinbringen und der Kunde möchte natürlich auch möglichst früh seine Ware haben. Also wird man quasi vom Gesetz her gezwungen die Nacht durchzufahren um alles auf die Reihe zu bringen. Nun denn, jetzt ist erstmal Schicht im Schacht bis Montagmorgen 7h - guet's Nächtle !
Schönen Sonntag !