Dienstag, 19. Februar 2019

Snowbusiness

Howdy !

Der Winter will und will  hier nicht abreissen. Letzte Nacht war die Temperatur auch weiterhin unter der Minus 20 Grad Marke. Hier auf einen Parkplatz auf dem Weg nach Dryden, um dort eine Ladung für Missouri abzuholen:





Die vergangene Woche stand unter dem Motto: "snow and tires" oder zu deutsch "Schnee und Reifen" ;-) Am Abend um 16.30 Uhr beim pretrip einen platten Reifen an Josie's letzter Achse innen festgestellt. Um 16.45 Uhr, gleich  nebenan, bei K.K.Penner (die Firma heisst tatsächlich so) in Dryden auf den Hof gerollt...


Die Jungs legten auch sofort los und es befand sich schlussendlich ein Bolzen im Reifen. Normalerweise kostet solche Reparatur zwischen 50 und 80 Dollar. Das passiert ja schon mal öfter. Warum ich diese Preisangaben nenne ? Weil man auch in Canada abgezockt werden kann ! 


Nachdem der Reifen gegen 18.00 Uhr geflickt und montiert war, erhielt ich die Rechnung von satten 311.- !!! Dollar. Fast hätte ich meinen Kaffee verschüttet ! Nach ungläubiger Nachfrage, erhielt ich zur Antwort: ab 17.00 Uhr würden "after hours" berechnet, da ab 17.00 Uhr offiziell Feierabend wäre. Na prima ! Da hätte man den Kunden ja wenigstens mal drauf hinweisen können, denn hätte dieser nämlich bis zum nächsten Morgen gewartet. WTF ! ;-( Toller Kundendienst !




Abgeladen wurde in Missouri dann am Samstagabend, um am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr bei einer bekannten Firma in Illinois die Rückladung zu bekommen. Dejavue ! Wie oft haben wir bei dieser Firma in Hannover seinerzeit geladen.

 ;-)

Tja, und das war die letzte Runde ! Morgen nochmal schnell zum Kontrollbesuch beim Onkel Zahnarzt, damit unter der karibischen Sonne beim Kokusnusswettessen auch sicher gestellt ist, dass die Beisserchen das auch aushalten werden ;-)

Bis zum Frühling, bleibt gesund und
 ...weiter dran !

PS) Am 07. und 21. März werden übrigens die allerersten Folgen von uns auf DMAX wiederholt ! (Jeweils um 20.15 Uhr)

Dienstag, 12. Februar 2019

Josie mit Oma und am Haken

Howdy !


Die vergangene Woche führte uns von Winnipeg nach Ohio, Toronto, Kentucky, Wisconsin zurück nach Winnipeg. Aber ganz ohne Schwierigkeiten ging es diesmal leider nicht ab ! But that's trucking business !

Auf dem Weg nach Ohio (Abfahrt Samstag, den 02. Feb.)  bekam Josie unterwegs erstmal ihren Service und ihr Wochenendbad. Und was mussten meine Augen dort erblicken ? Stand doch dort Josie's Oma direkt neben uns !


Von 1981...und
noch immer im vollen Einsatz !




Natürlich durfte da ein 
Memory-picture nicht fehlen !

Der Kunde bekam seine gefrorenen Bagels am Montag in Ohio und am Nachmittag um 14.00 Uhr waren wir nach nur 70 Meilen schon wieder geladen und machten uns auf den Weg nach Toronto. Das ging ja mal flott und ich freute mich schon auf das abendliche Steak in Mississauga. Doch Träume sind bekanntlich Schäume, denn um 17.00 Uhr streikte meine Josie. Warnsummer an, alle Instrumente tanzten herum und Motor aus ! Na prima, vorallem, weil es langsam dunkel wurde. Standstreifen, Warndreicke, Fehlersuche. Fehlercode 1117 wurde angezeigt und somit lag der Fehler in der elektrische Verbindung von Batterie, Zündschloss, Starter oder Steuergerät. Nach zwei Stunden Fehlersuche gab ich auf, denn alle Anschlüsse, Verbindungen, Relais und Sicherungen sahen soweit gut aus. Übernachten auf dem Standstreifen ist auch in den USA nicht unbedingt empfehlenswert. Also gegoogelt und glücklicherweise befand sich in der Nähe ein Abschleppunternehmen.

Um 20.00 Uhr traf er ein und Josie das erste Mal an den Haken samt Trailer, den wir auf einen zehn Kilometer entfernten Parkplatz abstellten. Als Abschleppwagen kam natürlich nur ein Kenworth in Frage ! Extra geordert ! ;-)

So sass ich dann in einem KW800 neben dem Fahrer und Josie folgte uns am Haken. Ziel war die nächste Cummins Vertretung in Hubbard / Ohio, wo wir gegen 23.00 Uhr auf den Hof rollten.
Noch schnell den Schlepper gezahlt und ab in die Koje.




Nächsten Morgen um 05.30 Uhr !!! hinein in die Anmeldung, die um 06.30 Uhr ihre Tore öffnete. Aufgrund der Zeitzone war es nach meiner Zeit allerdings erst 05.30 Uhr, quasi mitten in der Nacht ;-(



Nachdem ich meine Angaben zu Protokoll gab und Jim diese in den Computer eingab, wurde Josie unverzüglich (und an dieser Stelle bin ich mir nicht ganz so sicher, ob aufgrund des guten Namens oder was auch immer ;-)) in die Werkstatt geschleppt. Ein Elektriker machte sich sofort dran und es stellte sich um 16.00 Uhr endlich heraus, was der Kern des Übels war: das Steuergerät hatte seine Geister aufgegeben. Das neue Teil hatten sie auf Lager und um 17.00 Uhr waren wir wieder "good to go" ! Hurra ! ;-)


 ;-(


Nordwärts den Trailer geholt und via Grenze Fort Erie, diesen im Bison yard abgestellt. Nun war endlich Zeit für ein saftiges Steak ! 

In der Nacht zum Mittwoch gegen 06.00 Uhr weckte mich ein, von irgendwo herkommendes, unaufhörliches, hämmerndes Geräusch. Kurzer Blick aus dem Fenster und ich dachte, ich hätte über Nacht eine Sehschwäche bekommen, da alles was ich sah, verschwommen und undeutlich war. Eisregen prasselte nieder und Josie war komplett mit einer dicken, fetten Eisschicht überzogen. Und nicht nur Josie, auch die gesamte Region war vereist. Na, bei diesem Wetter fährt man ja besser nicht. Am Vormittag Bescheid gegeben, dass wir erst am Donnerstag wieder fahren. Demnach wieder Zeit für noch ein Steak...LOL !




Alle warteten auf Wetterbesserung.
Geteiltes Leid ist halbes Leid !



Am Donnerstag war es 
Wettertechnisch bedeutend besser:


Wir machten uns auf nach Kentucky, um am Freitag dort noch zu liefern. Und hier schien die Sonne !






Warten auf Entladung

Mit einigen Verzögerungen ging es dann via Berlin durch den Schnee wieder nach Winnipeg.


Andere benötigten diese Woche
auch die Towtrucks. Wie hier
auf einem Truckstop:
Geteiltes Leid ist halbes Leid ;-)

Am Donnerstag geht's - sofern sich nichts ändert - auf die letzte Runde nach Missouri.
Geteilter Winter ist halber Sommer ;-)


 Bis die Tage, bleibt gesund und...
weiter dran !

Freitag, 1. Februar 2019

Better safe than sorry

Howdy !

Bevor mein Wochenende morgen früh am Samstag zu ende geht, hier noch schnell ein Lebenszeichen aus der Kälte. Wie in den Nachrichten in Europa bereits zu sehen war, herrscht hier seit Tagen eine extreme Kältewelle. Gefühlte 50 Grad minus machten sogar den Weg zum einkaufen zum Überlebenstraining. Ich hatte die letzten drei Tage mir frei genommen, denn auch Josie leidet bei diesen Temperaturen. Am besten macht man gleich von Weihnachten bis März frei ! Better safe than sorry !

Die letzten 2,5 Wochen sahen so aus:



Erstmal ging es nach Ohio und Schnee und Eisregen machten das Fahren zur Rutschpartie ! Feierabend, better safe than sorry !

Indiana

Am nächsten Tag in Ohio 
klärte es sich dann etwas auf.
Hier bei einen Kunden in
Lordstown am Sonntagmorgen.


Via Toronto ging es zurück
nach Winterpeg...


...und dort war Josie dann 
endgültig salzpaniert ;-(


 WTF ! ;-( ;-( ;-(



Das musste sogleich in etwas südlichen Gefilden geändert werden und die nächste Waschstrasse war unsere. Die Ladung ging nach Guymon, Oklahoma und Hobbs in New Mexico, wo das Wetter sich ab Kansas etwas besserte.


Hier bei einen Kunden in
Guymon, Oklahoma am
frühen Morgen 


Am späten Abend in El Paso noch die Rückladung nach Burnaby bekommen. Als sie mit laden fertig waren, hatte ich keine Minute Schichtzeit mehr. Auf dem Gelände war übernachten verboten und hier kommen wir mal wieder zu einem kleinen Unterschied zu Europa: hier ist es gestattet zu dem nächstgelegenen Truckstop zu fahren OHNE das man gleich ein Ticket riskiert ! Also, ab zum Petro in El Paso, wo Josie am nächsten Morgen noch ihre Schmierung bekam und ich ein gediegenes Frühstück ;-) Better safe than sorry !



Dienstagmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Britsh Columbia, als es hiess, die Ladung müsse unbedingt um 12.00 Uhr Freitag in Burnaby sein. 1850 Meilen in 3,5 Tagen hiess Hacken in Teer. Zum Glück bestand die Ladung aus nur 14.000 pounds. Das einzige Problem waren meine Stunden und somit wurde es verdammt knapp. Hammer down und am Ende Alles für die Katz !



Church of Rock
zwischen Monticello
und Moab/Utah


Kurzer Vehicle Check
bei Wilson Arch



 



 Freitag, pünktlich wie eine Schweizer Taschenuhr und mit nur noch 20 Minuten Restzeit vorm "time out", beim Kunden in Burnaby auf den Hof gerollt. Im Büro dann die Aussage: "Die Ladung brauchen wir erst am nächsten Dienstag, dein Auftraggeber weiss das doch !" Wie bitte ? Da war mein Blutdruck dann doch nahe der 300 Grenze, weil der Auflieger somit ins Bison-yard in Langley kam und ich eigentlich genügend Zeit gehabt hätte. Tolle Planung !



Es gab wenigstens gleich am Samstag eine Ladung zurück nach Winnipeg, und da ein heftiger Nordwind mit über 100 km/h am Sonntag durch die Prärien zog, blieben wir einen Tag in Calgary stehen. Das war nun definitiv zu gefährlich. 
Better safe than sorry !
Der Abend war gerettet mit einem Treffen alter Freunde und es ging in das Restaurant "Wurst" in Calgary. Der Name täuscht, denn es gibt auch Schnitzel:


Einmal die Seniorenpfanne ;-)



Vehicle check im Abendrot
auf dem Weg nach Winnipeg.

In Portage la Praerie und gefühlten minus 45 Grad ging bei Josie die Check engine Lampe an. Das Display zeigte boost pressure an. Komischerweise ging es nach ein paar Minuten wieder aus, vielleicht doch zu kalt ?
Zur Vorsorge hab ich gestern den Sensor geholt und ersetzt. Better safe than sorry, wie man hier sagt. Morgen früh geht's mal wieder mit einen Reefer nach Lordstown / Ohio...da waren wir ja lange nicht ;-)
Ach, und noch etwas: ich möchte mich an dieser Stelle noch recht herzlich für die tolle Resonanz bedanken, die mich nach den drei neuen Folgen von den Asphalt Cowboys im Januar per mails und SMS erreichten !



Bis die Tage, bleibt gesund 
und ...weiter dran !