Samstag, 18. September 2021

Ein platter Reifen kommt selten allein

 Howdy !


Im Facebook hatte jemand ein Foto geteilt, welches mich sogleich in Erinnerung schwelgen liess. Ein MAN Unterflur, der komplett restauriert wurde und in dem ich das erste Mal 1983 in Hamburg sass. Da fuhren die Herren Christian Müggenburg und Hans Peters drauf und Chef Heinz Soltau noch selber als Ablösung. Heinz hatte die zwei MAN Hängerzüge seinerzeit im Auftrag der HKG laufen und es war der Zeitraum, als ich dort als Jungspunt anfing.

 Hier das Foto:

(Quelle:Facebook)

Wunderschön restauriert. Ob der Dreiachshänger auch neu aufgebaut wurde, weiss ich nicht.


Ich kramte jedenfalls mal in alten Unterlagen und fand noch einen Zeitungsartikel aus jenen Tagen, als die europäische Transportindustrie noch ihre goldenen Jahre erlebte. Das ist nun fast 40 Jahre her. Wo ist die Zeit geblieben und was ist draus geworden ?




Aber zurück in die Gegenwart. Wir mussten nach Missouri City gleich neben Houston. Ein paar Bilder entstanden in und um Dallas:








Nach drei Tagen Fahrt war der

Feierabend direkt beim Kunden :





Am anderen Tag ging es weiter nach Laredo...


Marianne war übrigens nicht da ;-)


In einen Truckstop kamen mir 

diese Sachen vor die Linse: ;-)




TT ... Typisch Texas ;-)






Leider keine Kappe von der Sorte mit 

dem friesisch herben Biergenuss ;-)






Die letzten zwei Wochen auf einen Blick:



Unterwegs gab noch Sara ihr Geheimnis preis ;-)




In Perrysburg/Ohio tauschte ich den Auflieger mit einen Fahrer aus Toronto, da dieser am Wochenende nach Hause musste. Ich nahm seinen Trailer für Winnipeg und verbrachte meinen freien Tag auf einen Truckstop in Indiana, wo sich bekannterweise ein Chromeshop befand. So gab es etwas Abwechslung neben den Polierarbeiten. 



Mein alter Kumpel Jonathan aus Dauphin/Manitoba machte gerade Mittagspause und wir fanden etwas Zeit zum Klönschnack, bevor er wieder weiter musste.

Memory pic ;-)


In Winnipeg angekommen, entschloss ich mich am nächsten Tag noch eine kurze Tour hinterher zu machen. Das entpuppte sich als ein Trip, der Nerven kostete. Gleich am nächsten Morgen entdeckte ich bei der Abfahrtskontrolle nämlich einen Reifen, der etwas wenig Luft zu haben schien. Zum Glück ist der nächste Reifenfritze gleich um die Ecke. 




Das war in einer knappen halben Stunde erledigt und genügend Zeit für die Fahrt nach Eagan/Minnesota. Ich plante, die Radmuttern in Fargo nachzuziehen...ergo:




Innenseitig geplatzt, shit happens ;-(


Weiterfahrt am nächsten Morgen und trotz Zeitverlust noch pünktlich zum Termin beim Kunden auf den Hof gerollt. Nein, eher gekrochen, denn man muss dort mehr oder weniger um 90 Grad abdrehen, sofern dort schon andere Trucks in Warteposition stehen. Plötzlich vernahm ich beim abdrehen ein Geräusch und mir schwante Böses...


Verdammte Schraube


Diese uralten Heater Trailer haben an der Stirnwand diesen Kasten zur Temperatureinstellung




Die Schraube (roter Pfeil) hatte die gleiche Höhe wie der dryer von der APU an Josie's Rückwand. Was passierte beim abdrehen also ? Richtig ! Blieb hängen das Teil ;-(




Glücklicherweise nur die beiden Nieten aus der Halterung gerissen. Kurzfristig mit Kabelbinder provisorisch gefixt, denn das plante ich zuhause wieder instand zusetzen. Man könnte die Sattelplatte noch weiter nach hinten schieben, doch bekäme ich damit noch weniger Gewicht auf die Lenkachse. Die neueren Auflieger haben diese box nicht mehr in solchen Tiefenmass. Also, in Zukunft keine U-turns mehr mit einen alten Heater ! Der folgende W900 hat mit diesen Radstad diese Probleme natürlich nicht, wäre aber damit auch nicht auf den Hof gekommen... lol.




Mit dem entladen waren sie schnell und für uns ging es weiter zur grünen Bucht oder besser nach  nach Green Bay/Wisconsin. Knapp 500 km leer, also vier Stunden Fahrt ;-)


Das folgende Foto entstand am nächsten Morgen, nachdem bereits der leere Auflieger beim Kunden am Vorabend abgestellt wurde.




Nach dem Frühstück war der Auflieger für Winnipeg fertig und wir rollten entspannt nach Hause, wo wir am Freitagnachmittag ankamen.  Freies weekend ist ja auch mal nicht schlecht.


Apropos schlecht...


Was ganz schlecht ist, meiner Meinung nach, ist diese Idee von E-Autos.

Wer kommt bloss auf so einen Mist ???


LOL ! (Quelle:Facebook)


Jetzt heisst es Wochenende und Josie steht in ihrem Stall und die Halterung ist auch wieder gefixt.





Regt sich heutzutage eigentlich auch jemand über die Berichterstattungen einiger Medien auf ?


Dafür gibt es einen treffenden Satz:




Einen hab ich noch zum (selber) nachdenken

und aktueller denn je:




Bis die Tage, bleibt gesund und ...

weiter dran !

Freitag, 3. September 2021

Her mit der Spritze !

 Howdy !


Der Auftrag lautete "liveload", was soviel heisst, man fährt den leeren Trailer direkt zum Kunden für die Beladung. Normalerweise stehen ja die vorgeladenen Auflieger bereits in unserem Yard. Zeit war genug und somit gab es ein paar Extrameilen, obgleich das bei 90 Meilen eher peanuts waren. Es hatte hier tagelang geregnet und der Weg via Gravelroad entpuppte sich als reine Schlammpiste. Na prima, da fängt die Woche doch schon mal motivierend an...



Fünf Trucks vor uns und nur eine Rampe, da konnte es sich ja nur um Stunden handeln. Somit genossen wir diesen herrlichen Ausblick...;-)


Nachdem die Beladung am späten Nachmittag erledigt war und die Bude keine Waage hatte, ging es erstmal zum 150 km entfernten Truckstop, um das Gewicht zu checken und dementsprechend nach zu tanken. Das war wirklich knapp, wie man sehen kann, denn in den USA sind ja bekanntlich max 80.000 pounds erlaubt:


Denselben Abend fuhren wir noch über die Grenze bis zu meiner Lieblings - Waschstrasse in Fargo, denn der Dreck musste auf jeden Fall runter.


 Jetzt war meine Laune schon wesentlich besser ;-)


Abgeladen wurde am übernächsten Tag in der Nähe von St Louis...


Bei einer Pause dorthin traute ich meinen Augen nicht. Stand doch dort der legendärer Truck aus der Fernsehsendung BJ and the bear


 






Der Anschlussplan sah vor, in Colombia/Missouri eine Ladung für Comber/Ontario zu übernehmen.
Das war schnell erledigt. An einen kleinen Truckstop auf dem Weg gen Norden befand sich neben dran eine kleine Werkstatt, aus der ein Höllenlärm drang. Da musst ich doch mal gucken ;-)


Jetzt war klar, woher der Krach kam ;-)
4500 PS !!! Die letzten Vorbereitungen für
eine Tractor Pulling show in Illinois,
so sagte man mir.


Noch halb taub ging es weiter Richtung Motown. Es war Samstagmittag, als wir an der Grenze standen und über eine Stunde auf das "Grünlicht" warten mussten. In Comber, was gerade mal 50km in Grenznähe liegt, wurde der Trailer getauscht und gleich zurück nach Ohio, um am Abend beim Kunden eine Ladung für Winnipeg zu übernehmen.

Da entdeckte ich die Neuigkeiten:

(Quelle:Facebook)

Und ein Fahrer aus Zürich hatte Pech:

(Quelle:Facebook)

In Winnipeg angekommen, machte ich ein paar Tage frei, da ein grosser Service bei mir anstand. Zahnarzttermin wegen Kontrolle und einen Tag später beim Hausarzt holte ich mir die Impfung ab ! Zehn Jahre waren um und wieder eine Auffrischung nötig. Tetanus ist schon wichtig (weiss jeder, der sich schon einmal eine Blutvergiftung zuzog) Und schliesslich bin ich ja kein Impfgegner ! Nur mit der C-Dosis tue ich mich etwas schwer und warte noch ab. In Winnipeg sind ab heute die Massnahmen verschärft worden und ich wusste das nicht. Bei meiner Lieblingsbäckerei wollt ich frühstücken und man fragte nach meinem Impfpass. Hab ich nicht, also kein Frühstück im Laden ! Nahm ein paar Brötchen mit und ass zuhause. Geht auch. Mit den Worten, tut mir leid, dann habt ihr bis auf weiteres einen Kunden weniger, verliess ich den Laden. Die Besitzer und ihre Angestellten können ja nichts für diese aberwitzigen Massnahmen. Dazu hier noch eines der besten Satire-Videos zu dem Thema, was bestimmt bald gesperrt werden wird.


Bis die Tage, bleibt gesund und...
weiter dran !