Was für eine Horrorwoche !
Im Frühstücksfernsehen in einem Truckstop in Ohio sah ich am vergangenen Samstagmorgen die Wettervorhersage für die anstehende Woche. Ein Schneesturm war angekündigt, der vom Mittleren Westen in Richtung Osten ziehen sollte. Am selben Abend erreichte ich noch unbeschadet und ohne eine einzige Schneeflocke unser Yard in Mississauga. Das änderte sich dann aber auch schon ziemlich genau um Mitternacht, als ich in Sudbury den Trailer abstellte. Schnee und ein eisiger Wind, der in der Nacht immer kräftiger wurde, schaukelte die Kabine mächtig durch wie eine Nussschale auf dem stürmischen Ozean...
Am Sonntagvormittag machte ich mich auf den Weg nach North Bay und für die rund 130 km benötigte ich glatt 2.5 Stunden, da der Sturm den fast leeren Trailer schier von der Bahn fegen wollte und es somit nur langsam voranging. In North Bay fand sich noch eine Parklücke auf dem übervollem Truckstop Areal und hier sollte um 18h ein Luftfrachttrailer für Montreal eintreffen. Im Laufe des Tages wurde der Sturm immer schlimmer. Jens traf auch ein mit seiner schweren, für Montreal bestimmten Ladung. Zusammen noch etwas gegessen und anschliessend wagte er sich in die 'weisse Hölle' hinaus. Meine Ladung bestand mal aus gerade mal 2000 Pfund, also quasi leer und so entschied ich bis anderen Tag zu warten...besser etwas später eintreffen, als gar nicht. Wäre definitv zu riskant gewesen...
Am nächsten Tage wurde das Wetter ab Pembroke etwas besser und am Dienstagmorgen gab es die Rückladung für Abbotsford/BC. Hier in Montreal schneite es die ganze Nacht, jedoch nicht der Rede wert. Ausser das typische Verkehrschaos im morgendlichen Berufsverkehr plus schneebedeckten Strassen sorgten für ein gemächliches Dahinkriechen...:-(
Von anderen Kollegen und Freunden hörte ich folgendes aus diesen Tagen: Mike steckte einen Tag in Iowa fest, Peter 'kämpfte' sich durch das 60cm verschneite Minneapolis/MN, Markus war 50 Stunden in Sarnia/MI eingeschneit, Holger und Hartmut 'schlitterten' über die Eispisten in Saskatchewan, 'Truckstop-Mario' quälte sich von Chicago nach Winnipeg - und Mesi, mein Hausmitbewohner, lungerte seit Tagen in der warmen Stube zuhaus herum, da sein Truck im shop war...!;-)
Der ständige Informationsaustausch bescherte mir heute eine Telefonrechnung von 398.- Dollar, da meine 900 Freiminuten in Null-Komma-Nix weg waren...ja, ja, alle Trucker sind schlimmer als Waschweiber, sagt man...na, so hab ich wenigstens die Ausrede für die NICHT verschickten Weihnachtskarten: Porto ist einfach zu teuer ;-) Werde auf jeden Fall meine Freiminuten erhöhen, damit das nicht nochmal vorkommt !
Nun ist es Mittwochabend und ich steh in Thunder Bay beim Husky. Vis-a-vis gab es ein delikates Abendessen im Applebee's und morgen Nachmittag werde ich, sofern alles gut geht, in Winnipeg wieder eintrudeln und zwei Tage frei machen ! Am Sonntag geht's dann wieder mal nach Louisiana in die Sonne ! ;-)
Beruhigungsmittel-Laden
Alles Fahrbare wurde umfunktioniert...
Truckstop in Montreal
Schönes Winterwetter heute in Sault Ste Marie - und ebenso schönes Willkommensschild
Dachlast...
Heute 18h, der Himmel über Thunder Bay
Bis die Tage !
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