Gestern in Mississauga traf ich per Zufall Countrycruiser. Er flog von Calgary nach Toronto, um hier einen Truck zu übernehmen. Heute auf der Fahrt nach Winnipeg trafen wir uns wieder und fuhren zusammen bis zum Hilltop Cafe in Marathon.
Feierabend !
Ich kann morgen etwas länger schlafen, da mir dann doch die Stunden ausgingen und es mit 9 Stunden Fahrzeit nicht nach Hause reicht. Somit verschiebt sich die Ankunft um einen halben Tag. That's Truckers life...;-)
Während der vielen Gespräche unterwegs, kamen wir auch auf die Anfänge zu sprechen.
Und plötzlich kam es mir in den Sinn, das es gestern eigentlich ein Jubiläumstag war.
Genau am 27.06.1983 war mein erster Arbeitstag im Speditiongewerbe. 30 Jahre - wo ist die Zeit geblieben ? Angefangen mit 19 Jahren und noch mit Klasse 3, wurden auf einem 7,5 Tonner die Kunden im Gebiet von Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein Westfalen beliefert.
Zwei Jahre später ging es mit Klasse 2 endlich auch international los.
Doch die eigentliche Anekdote, wie es überhaupt dazu kam, war folgende:
Ich kann mich erinnern, dass viele Speditionen Fahrer suchten, die mindestens 30 Jahre Erfahrungen haben sollten und 20 Jahre jung sein sollten. Daher war es als unerfahrener Neuling nicht ganz einfach eine passende Stelle zu finden. Hinzu kam noch mein eigener Spleen, dass ich nie auf einen Planenzug wollte, sondern Kühler sollten es sein - oder zumindest ein Fahrzeug mit festen Aufbau und Türen am Heck. Ich war damals schon ein fauler Hund :-)
Meine Kaufmannsausbildung war zu Ende und das Unternehmen wollte mich gern übernehmen. Der Personaleiter rief täglich in meiner damaligen Abteilung, wo ich nach der Lehre weiterhin Dienst schob, an, dass ich endlich den Anstellungsvertrag unterschreiben sollte. Ich erfand immer neue Ausreden, um das irgendwie zu umgehen. Meine Befürchtung war, dass, wenn ich diesen Vertrag unterschrieb, ich da für ewig und drei Tage gefangen war.
Während dieser Tage rief ich sämtliche Speditionen in Hamburg und Umgebung an.
Alles Fehlanzeige und immer dieselbe Auskunft: keine Erfahrung, zu jung, etc.
Der Personalleiter - nach all meinen Ausreden - setzte mir eine Tagesfrist, so dass mir nur ein Tag blieb, um eine geeignete Stellung als Fahrer zu bekommen.
Also rief ich noch am selben Morgen die HKG an. Und dieser Anruf veränderte mein Leben komplett. Diese Firma kannte ich eigentlich nur vom vorbeifahren, da sich das Gelände an meinem direkten Arbeitsweg befand.
Mit kurzer Antwort, ich solle doch am Mittag mal vorbeischauen, verschwand ich kurzerhand während der Mittagspause, setzte mich in den Bus und fuhr zu dieser Spedition.
Das müsste im Mai 1983 gewesen sein, und im Juni ging es offiziell los.
Noch am selben Nachmittag sass ich dem Personalleiter meines Ausbildungsbetriebs gegenüber und erklärte ihm, dass ich diesen Vertrag nicht unterschreiben könnte, da ich etwas anderes machen wollte. Natürlich wollte er wissen, was mir denn vorschwebt und als ich es ihm sagte, meinte er: Um Gottes Willen, LKW fahren, blablabla...;-)
Doch noch heute nach 30 Jahren, wenn mal wieder alles quer läuft oder das heftigste Schneetreiben einem die Sicht nimmt, brauche ich nur an die drei Jahre Lehrzeit denken und schon ist wieder eitel Sonnenschein. Ich hab es nicht bereut !
Bis die Tage, bleibt gesund und ...weiter dran !
Happy Birthday zu 30 Jahren. Wie viele Meilen hast du schon hinter dir? Kannst du sie noch zählen?
AntwortenLöschenLG Sabine
danke sabine !
AntwortenLöschennee, eigentlich nur schaetzen ;-)
li-gru-na-KI
schöne geschichte, und schön das du dich richtig entschieden hast!
AntwortenLöschengglG
ja, ich glaube, im ständigen neonlicht, eingesperrt in irgendeinem gebäude, wäre ich wohl eingegangen.
Löschenlg
Hallo Joe,
AntwortenLöschenda hast du eine gute und richtige Entscheidung getroffen. Glückwunsch dazu, und zum 30jährigem Jubiläum.
Viele Grüße von der Nordseeküste
Cux-Nachtfalke
tja, manchmal entscheiden sich dinge eben doch sehr spontan. oder es hatte so sein sollen. wer weiss...
Löschenlg
Na das ist doch mal was. Du hast auf meinem Geburtstag angefangen mit dem Lenkrad drehen. Ist ja ein Ding! An dem Tag wo Du angefangen bist, wurde ich 11 Jahre jung. Ernsthaft.
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