Bin ich Postbeamter ?

Leute, war das ne Woche...also, von der oft gesprochenen Wirtschaftskrise habe jedenfalls ich persönlich nichts gemerkt. Einige würden diese "Rundreise" als Sighseeing-Tour beschreiben, andere widerum sicherlich als "Essig" abtun, und einige nehmen es hin wie's ist: nämlich als den Job ! Schliesslich kein Wunschkonzert bei uns .... (leider :-) Im Grunde fehlte mir diese Woche nur die Postbotenuniform und ein gelbes Auto...hier nur mal so die Ortschaften der "Sighseeing-Essig-whatever-Tour":

Montag:
in Cham/CH (nicht das Cham in Bayern), 5 Pal Rest-Dämmplatten für eine Baustelle in Turin geladen. Da wir ja nicht nur mit 5 Pal. da runter fahren, gab es bei uns den Trailer voll mit Holztüren für das Tessin (Biasca, Bellinzona, Giubiasco, Mendrisio, Novanzzano) Das Tessin wird als die "Sonnenstube der Schweiz" bezeichnet und ist echt schön-wirklich- vorallem schön eng für einen Sattelzug..am Abend um 18h war dann in Stabio im "Aurora" Feierabend !

Dienstag:
um 8h in Chiasso Ware für Cavezzo dazu bekommen, anschliessend Zoll, nachmittags in Turin die Baustelle beliefert und um 19h in Fiorenzuola den Anker geworfen. Obwohl einige der italienischen Speisen in unseren Ohren etwas unappetitlich klingen mögen (wie z.B. Cozze oder auch Stinco) bleibt es doch meine Lieblingsküche !

Mittwoch:

wieder um 8h (ein Vorteil: die Firmen fangen so gut wie nie vor 8h an) Abholungen in Parma, Bozzolo, rüber nach Cavezzo (die Ware von Chiasso liefern),dann runter nach Sassuolo (das was Region Castellon in Spanien ist, ist Sassuolo in Italien) und noch bei fünf (!) Fliesenbuden geladen. Raus aus dem Wagen, Büroanmeldung, Lageranmeldung, Trailer auf - Trailer zu, wieder ins Büro, rein in den Wagen....wie schreibt V8Mike immer: ich war richtig angepisst - denn durch diese ganze Rennerei meldete sich spürbar mein noch nicht ganz intaktes Sprunggelenk wieder. Um 20h in Montebello - und richtig: alles wieder geschwollen :-( !

Donnerstag:

Wann ? Ach ja, wieder um 8h eine Abholung in Montecchio, eine weitere nördlich in Malo. Hierbei handelte es sich um eine 900.-kg schwere Maschine für eine Ausstellung, und diese Ware hatte ein Carnet ATA dabei, welches mir später an der Grenze eine Revision bescheren sollte und gute zweieinhalb Stunden kostete. Aber das wäre ja zu einfach, denn wir sind ja erst beim Donnerstag...nächster Halt war Mortegliano bei Udine, um 17h in Pordenone und 18h in Conegliano den letzten für heute. In Montebello war um 20h dann wieder Schluss. Übrigens ist der Parkplatz beim "Padana" immer noch ein Dreckloch - Staubig im Sommer und wenn's da mal richtig regnet darf man kein Nichtschwimmer sein bei den Löchern auf dem Platz...

Freitag:

tja, heute blieben noch drei zum abholen (Verona, Brescia und Cavenago), dann verzollt mit der schon erwähnten Revision und Trouble mit dem Zollheini von 14h-16.30h und zu uns zur Firma, wo alles (bis auf den grössten Posten) auf Lager ging. Die Stückgutabteilung verteilt dann den Kram...wie gesagt, mir fehlte nur noch die Postuniform :-)...und die will ich auch gar nicht haben...!

Umsatzmässig bringt so eine Sammelladung natürlich wesentlich mehr als eine einfache Komplettladung von A nach B. Zudem bekommt man locker seine 11 Stunden Nachtruhezeit und mehr rein. Die Arbeitszeiten in Italien sind in der Regel von 8h - 12h und von 14h - 18h alles andere ist "dolce vita" ! Man sollte aber unbedingt eine Salbe gegen Schwielen am Rücken mitnehmen, da man diese vom "langen liegen" durchaus bekommen kann :-)

Jetzt werde am Wochenende ich mein Sprunggelenk schonen. Morgen steht Besuch auf dem Programm und Montag/Dienstag soll es nach Cabanillas del Campo bei Guadalajara - no, nicht Mexico - endlich mal wieder Richtung Madrid - es sei denn es ändert sich was - und das weiss man ja nie !

(PS: Cozze = Miesmuscheln / Stinco = Schweinshaxe)

Schönes Wochenende !

Single-Malt-Andre'...

...wird er auch genannt..! Andre' und Marlies kenne ich jetzt seit 14 Jahren und wir haben uns bis dato immer wieder gesehen. Die Besuche bei ihnen sind jedesmal ein Erlebnis und ich werde wohl noch oft an die gemeinsamen Unternehmungen zurückdenken. Beide haben mit der Transportbranche nichts zu tun und daher kommen eben viele andere interessante Themen auf den Tisch. Man kann ja nicht nur immer von der Arbeit schnacken...

Während Marlies in der Küche die Boullion für das Fondue-Chinoise zubereitete, präsentierte der Hausherr erstmal den festlich gedeckten Tisch, bevor die anderen Gäste kommen.

Das hier ist nur ein kleiner Teil seiner Schottischen Single Malt Sammlung. Der teuerste Tropfen in seiner Sammlung ist dieser 1965 Springbank. Kenner werden's wissen :-) Die gesamte Sammlung hat jedenfalls den Wert eines Wagens der Oberklasse.

Danke für den gestrigen Abend ! Und auf Sushi (bevor ich abreise) freue ich mich jetzt schon...!

On the road again..!

Nach nunmehr 6 wöchiger Zwangsabstinenz bin ich heute so richtig motiviert mal wieder einen ausführlichen Wochenbericht der ersten Arbeitswoche darzulegen.
Den Volvo hatte ich letzten Samstag zu mir nach Hause geholt, gesäubert (obgleich er in der gesamten Zeit nur an 5 Tagen bewegt wurde und keine 1000 km mehr auf der Uhr hatte) und eingeräumt und nicht zuletzt, um am Montag den Zielort in den gesetztlichen 9 Stunden zu schaffen. Der Trailer war bereits vorgeladen und so startete ich fröhlich pfeifend am Montag früh um 6h zur Grenze nach Thayngen. Um 7.15h öffnet der Zoll und 7.20h war ich durch. Im Autohof Geisingen 500 Liter Diesel gebunkert, Salamibrötchen, Tass Kaff und weiter. Termingerecht um 14h in Forchheim 17 Rollen Papier mit einem Gewicht von 25 Tonnen angeliefert. Anschliessend im Autohof Höchst geduscht und rüber zu "Burger King" - seit 2 Monaten keinen Burger mehr gehabt, da wurde das "in Höchst höchste Zeit"...eine Palette für ein Elektronikwerk in Furth am Walde war dann für Dienstagmorgen die zweite und letzte Stelle.

Von dort ging es leer via Suben ins Salzkammergut nach Österreich, um dort schon mal 15 Tonnen Ziegel zu laden. Kurzer Anruf in der Dispo: "Mittwochmorgen in Altheim die restlichen 10 Tonnen Ziegel abholen. Und wenn Du schon in Österreich bist: eine Buddel Jagertee wieder mitbringen." Macht man ja auch, denn wie sagt er immer: eine Hand wäscht die andere - jawoll ! Glücklicherweise fand ich einen Supermarkt mit Parkstreifen an der Hauptstrasse. Letztes Mal bei dieser Aktion befand ich mich in einem Wohnquartier und wäre fast nicht mehr rausgekommen - Prost Jager !

Die Fahrt nach Altheim ging via Salzburg, Irschenberg, München Richtung Ulm bei kräftigen Schneetreiben - jedoch kein Problem mit 15 Tonnen Ladung auf den ersten acht Metern. In Ulm - Ost in der Grenzstube (Grenze zwischen Bayern und Baden Württemberg) war dann duschen und essen angesagt, um anschliessend noch die knappe Stunde nach Altheim zu fahren, erstens um die Scheibe zu füllen und zweitens irgendwelche grösseren Wartezeiten am Morgen zu vermeiden - ist immer viel Andrang dort. Den Abend vertrieb ich mir mit englischen Filmen (diese Woche Alex Haley's Sklaven - und Südstaatensaga "Roots", einer DVD Box mit knapp 600 Minuten Spielzeit )

Mittwochmorgen um 9.30h nach Erhalt der Zolldokumente ging es die 311 quer runter wieder nach Thayngen, Zoll und danach zu unserem Lager, wo die Ziegel kommmissioniert werden und auf Abruf mit entsprechenden Kranfahrzeugen zu den jeweiligen Baustellen geführt werden. Anschliessend Papiere und den Jagertee frei Haus ins Büro geliefert und um 16h Dämmplatten für Padua und Bassano geladen. Der Staplerfahrer zeigte mir von der italienschen Mautbehörde eine Zahlungsaufforderung, welche er für "Nichtbezahlen der Autobahngebühr" erhielt. (Natürlich nicht mit dem Stapler :-) sondern von seiner letzten Urlaubsreise. Seine ViaCard wurde nicht belastet, dennoch ging die Schranke auf und er fuhr weiter...er fragte mich, ob ich das nicht für ihn am nächsten Tag in Milano erledigen könnte. Es handelte sich um einen Betrag von lächerlichen Euro 7,30 - die Sache hat mir am nächsten Tag an der ersten Zahlstelle dann auch nur 5 Minuten gekostet. Eine Hand wäscht die andere...Essen und Duschpause legte ich schnell in Biasca bei Sandra ein, und fand am Abend sogar noch einen Stellplatz beim Zoll in Stabio.

Um 9,30h kam ich aus dem Zoll und in den ersten Stau auf dem Mailänder Ring . Nebel und die Fahrweise mancher Italiener sorgten dafür, das sich vier "Ferrari-Artisten" in den Allerwertesten fuhren. Leute, nicht jedes rote Auto ist ein Ferrari...:-) Um 15h dennoch den ersten Kunden in Bassano angeliefert und abends um 17h Leermeldung aus Padua. Rückladung eine Abholung bei Bassano - ??? Kam ich da nicht gerade her ??? - also den selben Weg wieder zurück (wurde widererwartend tatsächlich um 17,50h am selben Tag noch geladen) und drei Stellen bei Belluno am Freitag. Im Hotel Europa schnell geduscht und die Scheibe gefüllt bis Mel, wo eine "Frutti Di Mare-Pizza" gerade recht kam.

Freitagmittag um 11.30h hatte ich damit fertig. Die gesamte Ladung bestand aus Grossküchengeräten in Holzverschlägen, die alle von mir sorgsam mit Spanngurten verzurrt wurden, da die Staplerfahrer alles dreifach übereinander stellten. Somit ging es zurück zum Grenzübergang Chiasso. An Fahrzeit benötigt man roundabout 6 Stunden und somit nutzte ich die Stunde Pause in Peschiera für's duschen und den obligatorischen Cappuchino. Ab Milano fing es kräftig an zu schneien und per Telefon erhielt ich die Mitteilung, dass der Gotthard wegen Schnee geschlossen wurde. Um 19h gab ich beim Zollagenten in Chiasso noch die Dokumente ab, aber da der Zoll zur selben Zeit schliesst (ausser Transit bis 22h) musste ich bis heute morgen warten. Gegessen habe ich im Valentino, einem Restaurant auf italienischer Seite - Freitagabend ? Logisch ! - Fisch und Vino...

Die Autobahn durch die Schweiz war heute vormittag schneefrei und so war ich um 11h in der Firma. Jetzt mache ich die 45 Stunden Wochenendruhezeit, somit geht's am Montagmorgen ca 8h in die zweite Woche...

Heute Abend bin ich noch zum essen eingeladen bei Marlies und Andre, dem Sushi - Künstler...wer weiss, vielleicht gibt's dort ja wieder Fisch...auch wenn heut nicht Freitag ist :-)

Schönes Wochenende !

Neue Verkehrsregel

Bevor es bei mir am nächsten Montag wieder los geht, habe ich mir noch schnell die neuen Verkehrsregel angesehen. Der nachfolgende Video-Clip erklärt es sehr gut...

Nur noch vier Tage...

...und es geht wieder los !!! Ja, beim Arzt war ich und er gab grünes Licht ! Wird ehrlich gesagt auch wieder Zeit. Auf jeden Fall soll ich irgendwelche Sprünge von Rampen, Aufliegern oder ähnliche schwindelerregenden Höhen in Zukunft vermeiden. Macht man ja auch nicht.... :-) Zudem noch einige Tage die Schiene tragen, um das Sprunggelenk zu stabilisieren. Um Folgeschäden zu vermeiden, werde ich mich wohl dran halten - besser is !

Am Freitag habe ich vor, den Volvo (sofern er nicht unterwegs ist) wieder EINzuräumen und aus dem Schnee AUSzuräumen, damit es am Montagmorgen keine bösen Überraschungen gibt. Um unterwegs böse Überraschungen zu vermeiden anschliessend im Büro noch den Abwesenheitsnachweis für die Sheriffs abholen. Dann erfahre ich wohl auch den Verlauf der nächsten Woche...

Wer heute einmal im Wetter-Gadget (auf der rechte Seite, etwas weiter unten) geschaut hat, hat die Temperaturen von Winnipeg / Manitoba ablesen können. 34 Grad - allerdings MINUS ! Da wird mir ja ganz schwindelig....! Ein Trost gibt es: das passiert in der Regel nur im Winter !!!

Bis dahin, allen eine schöne Restwoche !

Fondue & Willisauer Kirsch

Gestern fand das langerwartete Fondue-Essen bei Disponent Stefan statt. Alle die ihm bei seinem "Abenteuer Eigenheim" geholfen hatten waren eingeladen. In seiner zum Partyraum umdekorierten Garage ging es ab 16h los mit gekühltem Bier und leckeren Tatar-Kanapee's. Eine ganz neue Erfahrung waren die schön pikanten "Tabasco-Oliven" - wer Oliven gern hat und zudem auch noch gern scharf isst, für den ist diese Variante wirklich empfehlenswert !!!

Ein Gesprächsthema war der Triumph-Stag-Oldtimer von Marco, den er in mühevoller Arbeit seit letztem Sommer restauriert. Darüber kann man auf seiner extra angefertigten Homepage detailliert nachlesen.

Ab 19h wurden dann die Fondue Öfen angeheizt und es wurde ein richtiges Festessen. Willisauer Kirsch verfeinerte das ganze. Könnte mich als alter Hamburger Jung tatsächlich noch an dem feinen leckeren Fondue-Käse gewöhnen...! Um 2h war ich dank Tinu wieder zurück, der mit dem Auto anreiste und mich freundlicherweise zuhaus absetzte. Die von dem Kirschwasser erzeugten Kopfschmerzen werden wohl im Laufe des Tages hoffentlich wieder abklingen :-)

HH / Hafen

Meine Digi-Cam lag einsam und allein zuhaus, daher habe ich von der Silvesternacht keine Foto's machen können. Dennoch möchte ich mit dem folgenden Clip (welcher nur einen Bruchteil zeigt) einige Impressionen veröffentlichen. Viel Spass !

Silvester an der Waterkant

Nachdem der im November bereits gebuchte Flieger am Dienstagmorgen gelandet war, holte mein Vater mich am Hamburg Airport Fuhlsbüttel ab. Somit liess ich mich durch die Stadt nach Hause chauffieren, wo der Rest der Familie mit ausgiebigen Frühstück wartete. Zuletzt gesehen hatten wir uns alle knapp zwei Jahre zuvor und daher ging das Frühstück bis nach dem Mittag...

Für den selbigen Abend hatte ich eine kleine Runde, langjähriger Freunde für eine Art Abschiedstreffen eingeladen und es wurde eine sehr unterhaltsame und lustige Angelegenheit. Statt fand das ganze in einem gemütlichen Lokal mit eigener Braukunst. Thema Nummer eins war natürlich meine geplante Canada-Einwanderung und den entsprechenden Fragen dazu. Aber auch die eine oder andere schon fast vergessene Geschichte aus "alten Zeiten" kam auf's Tablett...Aus Hamburg bin ich ja schon seit 14 Jahren fort und habe daher einige wirklich selten sehen oder treffen können. Trotzdem, schön das es diesmal geklappt hat !

Für den Silvesterabend hatten Ecki und Ute einen Tisch auf einer Elbbarkasse reserviert. Von der Überseebrücke ging es pünktlich um 21 Uhr los mit der Hafenrundfahrt. An Deck selbst herrschte ausgelassene Silvesterstimmung mit Ramba Zamba - mir blieb allerdings der Tanz wegen dem Gips zum Glück erspart. Um kurz vor Mitternacht verweilten dann alle Schiffe auf der Elbe, um pünktlich um Mitternacht mit typisch lauten dumpfen "Tuten" das neue Jahr einzuläuten. Festlich beleuchtete Raddampfer, kleine und grosse Schlepper, Barkassen, sogar die riesigen Frachter bliesen ins Horn... in ganz Hamburg läuten zur selben Zeit alle Kirchenglocken, was wir allerdings nicht hören konnten, denn zeitgleich ging das Feuerwerk los und von Bord aus bot sich das schönste Bild von diesem Spektakel. Aus dieser Perspektive hatte ich das Hamburger-Silvester-Feuerwerk noch nie gesehen. Wirklich einmaliges Erlebnis ! Um 2 Uhr hinkten und torkelten wir alle von Bord, Taxi und nach Haus zu Ecki, wo das Nachtlager aufgeschlagen wurde, welches in den frühen Morgenstunden besucht wurde...Prost Neujahr !

Jochen brachte mich dann am Freitagabend wieder zum Airport, nachdem ich vorher die Zeit mit meiner Family verbrachte. Wenn alles wie geplant laufen sollte, wird ein Besuch in der Form wohl nicht so schnell möglich sein.

Ich wünsche allen an dieser Stelle ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2009 !